Das Konzept des Programms, das von der Französischen Botschaft und dem Institute francais, dem französischen Pendant zum Goethe-Institut, getragen wird, ist, deutsche Schüler zum Lernen der Sprache des Nachbarn zu animieren. Dazu kommen so genannte Lektoren an die Schulen. So wie in diesem Fall der 26-jährige Zachary Brun, der für das Institut Francais in Stuttgart arbeitet. Ursprünglich stammt er aus Vichy, einem französischen Heilbad, das 2021 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Nach drei Jahren, in denen er in Berlin und Zwickau lebte, hat er sich nun zur Aufgaben gemacht, Schülerinnen und Schüler in ganz Baden-Württemberg für seine Muttersprache zu begeistern.
Und das scheint zu gelingen. Die Fünftklässler sitzen im Kreis und erwürfeln, welchen der an die Tafel geschriebenen Sätze sie vervollständigen sollen. Brun spricht dabei nur Französisch. Und auch wenn ihm die Worte etwa für „reiten“ erstmal fehlen, die Kommunikation klappt.
Das FranceMobil haben die beiden Französisch-Lehrerinnen Thuy Vo und Antje Zimmermann für die Schule organisiert. Hintergrund ist, dass sich mittlerweile weniger Schüler für das Wahlfach ab Klasse 6 entscheiden. „Man muss natürlich viele Vokabeln lernen, das schreckt manche ab“, meint Zimmermann. So sehe man in der Veranstaltung mit dem France mobil Möglichkeiten, zu zeigen, wie schön diese Sprache ist und sie für die zweite Fremdsprache zu gewinnen, fügt Vo hinzu.
Und Gründe, trotz zunehmender Globalisierung und digitalen Übersetzungsprogrammen die Sprache des Nachbarn zu lernen, gibt es genug: die langjährige deutsch-französische Freundschaft, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern sowie Förderung der Mobilität und Interkulturalität sind nur einige Punkte, die die Website der Aktion nennt. Und nicht zu vergessen – die Möglichkeit, bei einem Urlaub im Nachbarland in Kontakt zu treten.
Bei den Schülerinnen und Schülern scheint die Botschaft angekommen zu sein. Bei der Rückfrage, wer von ihnen denn nun im nächsten Jahr das Angebot annehmen will, intensiver die Sprache zu lernen, gehen viele Hände nach oben.
Foto: Steffi Hesse