Vier Stunden hatten die Prüflinge in der Halle Zeit, sich mit Aufgaben aus den unterschiedlichsten Bereichen auseinanderzusetzen. Der Sachtext handelte von den positiven Auswirkungen von Humor und Fröhlichkeit auf die Psyche. Hierzu gab es Fragen zu Textverständnis und Sprachgebrauch.
Dann mussten die Schüler sich in Handlung und Figuren des Romans „Krummer Hund“ von Juliane Pickel hineinversetzen, den sie während des Schuljahrs im Unterricht behandelt hatten. Darin geht es um Schwierigkeiten Heranwachsender, die Gefühle von Einsamkeit und Wut verarbeiten müssen.
Im B-Teil, in dem ein Aufsatz geschrieben werden muss, hatten die Prüflinge die Qual der Wahl zwischen drei Aufgaben. Etwa zwei Drittel der Schüler entschieden sich dafür, zu erörtern, was für und was gegen Bundesjugendspiele an Schulen spricht.
Der Prosatext, in dem es um Neid unter Geschwistern geht, sprach 26 Schüler an. Das Gedicht „Größe und Elend“ des aus der DDR stammenden Schriftstellers Johannes R. Becher beschäftigte 13 Zehntklässler.
Auch die Neuntklässler hatten als Basis ihrer dreistündigen Prüfung die Lektüre „Krummer Hund“ bearbeitet. Allerdings war die Themenstellung in Sachtext und Erörterung eine andere: Die Schüler sollten sich mit der Frage auseinandersetzen, was für ein Leben im Dorf bzw. in der Stadt spricht. 19 Jugendliche setzten sich in ihrem Aufsatz damit auseinander. Zwei Schüler wagten sich an den Prosatext, der vom Umgang mit einem Obdachlosen handelt, und ein Prüfling schrieb zum Lied „Lass uns gehen“ von Revolverheld.
Nachdem die Jugendlichen diese erste Hürde – unterstützt von guten Wünschen und kleinen Präsenten ihrer Lehrer – genommen haben, geht es am Donnerstag mit der Pflichtfremdsprache Englisch weiter. Hier mussten die Schüler schon vor einigen Wochen mündlich mit Präsentation und Konversation ihr sprachliches Können unter Beweis stellen.
In der kommenden Woche stehen dann noch Mathematik am Montag und für die Mittlere Reife das Wahlpflichtfach (Technik, AES oder Französisch) am Mittwoch auf dem Prüfungsplan. In letzterem mussten die Schüler bereits im Vorfeld eine fachpraktische Prüfung bzw. eine Kommunikationsprüfung ablegen.
Danach ist es geschafft. Einige Schüler können im Juli noch durch mündliche Prüfungen versuchen, ihre Noten zu verbessern, bevor alle ihr verdientes Abschlusszeugnis überreicht bekommen, um ins Leben zu starten – sei es in einer Ausbildung oder an einer weiterführenden Schule.