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Wertheim-Bestenheid – In eine ganz neue Lebenswelt tauchten die Achtklässler der Comenius-Realschule ein, als ihnen Dr. Klaus Veeh aus Würzburg über seine Besuche in Tansania und den dortigen Kaffeeanbau berichtete.
Veeh war bis zu seiner Pensionierung 2019 als Referent im Bischöflichen Ordinariat für die Partnerdiözese Mbinga zuständig und außerdem Vorsitzender des Vereins „Würzburger Partnerkaffee“. Im Rahmen der Fairen Woche berichtete er den Jugendlichen von seinen Reisen nach Afrika und den fairen Kaffeehandel.
Nach der Begrüßung durch Lehrerin Donata Wiegand, die die Fair-Trade Aktionen an der Schule verantwortet, begann Veeh seinen Vortrag zunächst mit einem Größenvergleich zwischen Europa und Afrika. An einer Wandkarte demonstrierte er den erstaunten Schülern, dass er mit seiner Hand Europa abdecken könne, es für Afrika aber mindestens zehn Hände brauche. Allein Tansania als einer der 54 afrikanischen Staaten sei drei Mal so groß wie Deutschland.
Mit Fotos vermittelte er Eindrücke vom dortigen Leben, das trotz Kargheit und anstrengender Arbeit auch mit viel Freude erfüllt ist. Er zeigte die einfach gehaltenen Schulen, die die Schüler mit gebaut haben, und selbst gefertigte Fahrräder. Und die Frauen, die auf ihrem Kopf Körbe mit mehreren Kilogramm Gewicht problemlos auf dem Kopf balancieren.
Der gebürtige Haslocher beschreibt Mbinga, das inzwischen 60000 Einwohner hat. „Trotzdem würden wir es nicht als Stadt in unserem Verständnis bezeichnen.“ Hauptsächlich bestehe der Ort aus eingeschössigen Hütten, in denen die Familien lebten Veeh schwärmte vom 800 Kilometer langen Malawi-See, der in der Gegend liegt und in dem man stets bei 28 Grad schwimmen könne.
Das Bistum Würzburg unterstützt vor Ort, etwa im Bereich Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.
1998 habe man dann mit dem Würzburger Partnerkaffee begonnen, Kaffee direkt von den Menschen vor Ort zu beziehen. Auch wenn Tansania als Kaffeeproduzent weltweit nur auf Platz 19 steht – Platz 1 hält Brasilien – ist der Anbau in der Region ein wichtiger Wirtschaftszweig. Der Fair Trade Preis liege immer mindestens auf dem Regelpreis, sei aber meist besser. So entstehe eine stabile Einkommensquelle für Kleinbauern. Wichtig sei bei Fair-trade-Kaffee auch die Umweltverträglichkeit. Man produziere in Bio-Qualität.
Veeh zeigt den Schülern, wie der Weg von grünen Rohbohnen zum schwarzen Getränk verläuft und welcher Aufwand dafür betrieben werden muss. Er betonte, dass die Kleinbauern die Hälfte des Erlöses erhalten und man auch Sozialprojekte vor Ort unterstütze. Dies sei der Grund, dass der Kaffee teurer sei als Angebote im Supermarkt. „Es sind Preise, die vor Ort Leben ermöglichen. Ohne das gebe es keine Schule und keine Arztpraxis“, betont der Referent. Und fügt hinzu: „Immer, wenn ihr im Weltladen einkauft, hilft das den Menschen vor Ort. Und ich finde auch, Fair-Trade-Schokolade schmeckt beim Genießen etwas mehr nach Gerechtigkeit.“
Anschließend konnten die Schüler die Idee fair gehandelte Produkte zu kaufen, an den Ständen der FairTrade-AG und der FairTrade-Town Wertheim gleich in die Tat umsetzen.
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